Fünf Finger hat die Hand
Autor: Klaus Kordon
Erschienen im: Beltz & Gelberg Verlag
528 Seiten - Ab 13 Jahren
"Fünf Finger hat die Hand" spielt in der Zeit des
Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/71 und ist der zweite Teil
einer geplanten Trilogie über die Demokratiebewegung in
Deutschland. Ich habe den ersten Band "1848. Die Geschichte von Jette
und Frieder" nicht gelesen, was aber überhaupt nicht gestört
hat. Ich habe mich super ausgekannt und erst im Nachwort erfahren, dass
es einen ersten Band gibt.
Am schönsten von dem Buch finde ich eigentlich den Titel.
Mit den fünf Fingern sind die fünf Mitglieder der Familie
Jacobi gemeint, und man erfährt wie wichtig es ist, dass sie alle
zusammen sind und "eine Hand" bilden.
Die meiste Zeit wird das Buch aus der Sicht von Rieke Jacobi
erzählt. Sie ist 17 oder 18 Jahre alt und eine begabte Zeichnerin.
Es ist wirklich wunderschön beschrieben wie und was sie zeichnet.
Ab und zu gibt es Kapitel aus der Sicht ihres kleinen Bruders Jacob
(Köbbe) Jacobi (wohnhaft in der neuen Jacobstraße :-) und
der Rest wird aus der Sicht des ältesten Sohns August
erzählt. Er zieht gegen den Willen und die guten Ratschläge
seiner Familie in den Krieg und erfährt dort, was der Krieg aus
Menschen macht.
Die Familie Jacobi ist eine sehr demokratische Familie und gegen die
damaligen Zustände in Deutschland. Riekes Freund wird sogar
verhaftet, weil er dagegen demonstriert. Auch August kommt wieder aus
dem
Krieg zurück, aber er hat sich sehr verändert.
Was in
der Zukunft der Jacobis noch geschehen wird ist am Ende des Buches
ungewiss, aber wenigstens sind die "fünf Finger einer Hand" wieder
vereint.
Ich finde, das Buch ist sehr schön geschrieben und man kann sich
(wie auch schon bei "Julians
Bruder") sehr gut hineindenken und mit den
Figuren mitfühlen. Gut gefallen hat mir ebenfalls, wie Riekes
Onkel immer "berlienert", das muss man auch mal schaffen so zu
schreiben.
Auch das Nachwort von Klaus Kordon, wo er noch einmal auf
alle Fakten eingeht, ist klasse und überhaupt ist das ganze Buch
gut geeignet, wenn man mehr über die deutsche Geschichte erfahren
will.
Alles in allem finde ich "Fünf Finger hat die Hand" aber nicht
ganz so gut wie "Julians
Bruder", was aber auch daran liegen kann, dass mich das Thema von
"Julians
Bruder"
mehr interessiert hat.
Diese Buchbesprechung stammt von Lilly, 14 aus Wien
(August 2006)