WIR RETTEN LEBN, SAGT MEIN VATER
Autor: Do van Rast
Erschienen im: Carlsem Verlag
160 Seiten - Ab 14 Jahren


„Stell dir vor, du wohnst an einem Ort, an dem alles aufhört. In einem Haus in einer Kurve, die so scharf ist, dass regelmäßig Autos in das Haus knallen. Die Fahrer [...] darfst du dann auf eurem Sofa gesund pflegen.“

In dem Haus von dem oben die Rede ist, wohnt die 15-jährige Ich-Erzählerin von "Wir retten Leben, sagt mein Vater". Zusammen mit ihrer Oma, ihrer Mutter und ihrem Vater (der der erste war, der jemals in das Haus gekracht ist).
Ihr Leben ist ziemlich chaotisch: ihre Großmutter redet nicht mehr, ihr Vater und ihre Mutter hassen sich, ihre beste Freundin ist lesbisch und in ihr Haus krachen, wie schon gesagt, immer mal wieder Autos.
Das Gute daran, dass sie in das Haus krachen und meist schwer verletzt sind ist, dass ihnen so das Leben gerettet wird. Wären sie nämlich die Straße weiter gefahren, wären sie höchst wahrscheinlich auf der halbfertigen Brücke gestorben. Die Brücke wurde nie fertig gebaut, weil man sich nicht einigen konnte wer nun für sie bezahlen muss. Und da es auch kein Schild gibt, dass vor der Brücke warnt, ist es besser die Autos landen in dem Haus der Familie und nicht im Fluss.

Unter diesen Umständen wächst also die Ich-Erzählerin auf. Und weil ihr oft langweilig ist, träumt sie von einem Jungen. Er sollte so um die 17 Jahre alt sein und einen Namen haben der mit B beginnt. Benjamin oder Brad, zum Beispiel. Weil sie Namen mit B am liebsten mag.
Er würde also mit seinem Auto die Kurve nicht schaffen und in ihrem Haus landen. Und dann würde sie ihn gesund pflegen, und er würde in die (auch nur erträumte) Baufirma ihres Vaters einsteigen.
Eigentlich passiert in ihrem Leben, aber eh genug. Und als dann auch noch wirklich ein Junge mit seinem Auto in ihrem Haus landet, gibt es gar keinen Grund mehr zu träumen.


Mir hat das Buch gut gefallen. Ich finde die Idee einfach irrsinnig lustig und originell (ein Haus in einer Kurve, mit der niemand rechnet, das die Leute vor dem Tod auf der Brücke rettet!).
Außerdem ist es ziemlich gut und auch sehr schnell geschrieben. (Alles in allem sind es nur 142 Seiten.) Am Besten hat mir gefallen, wie die Hauptperson versucht herauszufinden ob sie eigentlich auch lesbisch ist oder eh ganz normal auf Jungen steht. Das Cover passt gut zu der Stimmung im Buch und gefällt mir auch sehr gut.



Diese Buchbesprechung stammt von Lilly, 14 aus Wien (November 2006)