DER VOGEL IST EIN RABE                     
Autor: Benjamin Lebert
Erschienen im:
Kiepenheuer & Witsch  Verlag
126 Seiten - Ab 14 Jahren


Nach dem Erfolg seines Erstromans "Crazy", der in 33 Sprachen übersetzt wurde und mit Robert Stadlober in der Hauptrolle fürs Kino verfilmt wurde, hat der Jungautor (Jahrgang 1982) nach 5 Jahren sein zweites Buch veröffentlicht - "Der Vogel ist ein Rabe". Ein Erfolg wie "Crazy" ist es nicht, trotzdem kann man es auch als "kleines Meisterwerk" bezeichnen.

Der Vogel heißt Henry und ist 18 Jahre alt. Er ist ein Rabe, weil er so schwarze Haare hat. Paul, der Ich-Erzähler, sieht das jedenfalls so. Er befindet sich im Zug von München nach Berlin. Schon am Anfang des Buches spricht er davon, dass er kein großer Erzähler ist. Er schweigt lieber. Henry hingegen, mit dem er sich ein Schlafwagenabteil teilt, redet. Und das die ganze Nacht bis nach Berlin. 8 Stunden. Paul hört seiner Geschichte zu und sagt ab und zu seine Meinung. Es sind Storys über die Liebe, über das Leben in München und Berlin, über die Zukunft, über neue und alte Freunde und über den Sinn des Lebens. Philosophische Anwandlungen junger Erwachsener, die aber keinesfalls langweilig sind.

Kurz vor Berlin holen Paul, den Schweiger, Erinnerungen ein. Seine Sehnsucht ist mit ihm zu weitgegangen. Und erst jetzt wird ihm bewusst, was ihn erwarten wird. Henry weiß nichts von Pauls Leben und auch der Leser erfährt nur Unwesentliches, Gedankenfetzen. Am Bahnhof bietet Henry Paul die Freundschaft an, Henry findet Paul sympathisch. Doch zu einem weiteren Gespräche kommt es nicht. Die Polizei wartet auf Paul, den Schweiger, der so sympathisch wirkt.
Uns wird auch klar, warum.



Diese Buchbesprechung stammt von Rinke, 17 aus Leipzig (2004)