NICK & NORA
Soundtrack einer Nacht
Autoren: Rachel Cohn & David Levithan
Erschienen im: cbj Verlag
216 Seiten - Ab 15 Jahren

"Nick&Norah" ist die Geschichte von fünf Minuten, die dann sieben werden und im Endeffekt eine gemeinsame Nacht bedeuten. Fünf Minuten, in denen Nick Norah bittet so zu tun, als ob sie seine Freundin wäre, um seine Exfreundin Tris, an der er noch immer hängt, zu täuschen. Norah, die ebenfalls noch an ihrem Exfreund Tal hängt und zufällig eine Hassfreundin von Tris ist, beschließt Nick von seiner Tris-Verfallenheit zu kurieren ­ und küsst Nick.
Es folgt eine Nacht, die man nur als turbulent beschreiben kann. Eine Nacht voller knutschenden Nonnen, der besten Punk-Band der Welt (“Where´s Fluffy"), dem schönsten Liebeslied aller Zeiten (“I wanna hold your hand" von den Beatles) und vieler quälender Fragen, z. B. ob Nick denn nun hetero oder homo ist? (Schließlich spielt er in einer Queercore-Band). Begleitet werden wir von den skurrilsten Nebenfiguren, die man sich nur wünschen kann: Hunter von “Hunter Does Hunter", Randy von “Are you Randy?" und noch viele mehr.
Als die Sonne aufgeht haben Nick und Norah zwei Mal fast miteinander geschlafen und festgestellt, dass sie sich auf alle Fälle wiedersehen wollen. Mit dem netten Nebeneffekt, dass Norah von Tal und Nick von Tris losgekommen ist.


Anders als der etwas schmalzig ausgefallene Untertitel vermuten lässt, handelt es sich bei "Nick&Norah" keineswegs um einen Kitschroman, sondern um eine wunderbar verzwickte Liebesgeschichte vollgestopft mit guter (Punk)Musik. Abwechselnd aus der Sicht Nick/Norah erzählt, erleben wir diese Nacht sozusagen zwei Mal, wobei aber keine Szenen doppelt vorkommen. Eingebettet ist die ganze Geschichte in die New Yorker Club- und Underground-Musikszene, und grade Nicks schwule Bandmitglieder und die Tatsache, dass er der einzige Hetero ist, erzeugen eine wunderbare Stimmung. Die Geschichte ist sehr schnell geschrieben und wenn man sie am Stück liest, hat man wirklich das Gefühl, am Ende verändert, aber glücklich dem Sonnenaufgang entgegenzufiebern.


Diese Buchbesprechung stammt von Lilly, 15 aus Wien (August 2007)