HARRY POTTER und der Orden des Phönix (Band 5)
Autorin: Joanne K. Rowling
Erschienen im: Carlsen Verlag
1021 Seiten - Ab 10 Jahren


Als er schließlich den Mund aufmachte, lag etwas Flehendes in seiner Stimme: „Er kann nicht zurück sein, Dumbledore, das ist unmöglich ...“ Snape trat vor, ging an Dumbledore vorbei und krempelte seinen rechten Ärmel hoch. Er streckte seinen Unterarm aus und zeigte ihn dem zurückschreckenden Fudge. „Hier, sehen Sie“, sagte Snape barsch. „Hier. Das Dunkle Mal. Es ist nicht mehr so deutlich, wie es vor gut einer Stunde war, als es dunkelrot glühte, aber Sie können es noch immer sehen. Der dunkle Lord hatte jedem Todesser dieses Zeichen eingebrannt. Es diente uns als Erkennungszeichen und er benutzte es auch, um uns zu sich zu rufen. Wenn er das Mal irgendeines Todessers berührte, mussten wir sofort an seiner Seite apparieren. Dieses Zeichen hier ist das ganze Jahr über deutlicher geworden. Wie auch das von Karkaroff. Warum, glauben Sie, ist Karkaroff heute Nacht geflohen? Wir beide spürten das Mal brennen. Wir beide wussten, dass er zurückgekehrt war. (...)“
Zitat aus Band 4, Harry Potter und der Feuerkelch



Du-weißt-schon-wer ist zurück! Das Problem ist nur, keiner will das glauben. Vor allem der Zaubereiminister Cornelius Fudge akzeptiert es nicht und macht Dumbledore schlecht, weil dieser das Gegenteil behauptet. Während die Todesser (vor allem Lucius Malfoy) sich immer mehr beim Minister einschleimen, versuchen sie auch die Riesen für die Pläne des dunklen Lords zu gewinnen. Doch Dumbledore ist nicht untätig und ruft den „Orden des Phönix“ ins Leben zurück. All jene, die schon vor vierzehn Jahren gegen den Unnennbaren gekämpft haben.
Von alle dem bekommt Harry nichts mit, denn er sitzt immer noch bei den Dursleys fest und langweiligt sich zu Tode. Bis plötzlich Dementoren im Ligusterweg auftauchen und ihn und seinen Cousin angreifen. Harry kann sie verjagen, aber er bekommt einen Schulverweis wegen unbefugter Zauberei, der dann jedoch wieder aufgehoben wird. Endlich darf er auch ins Hauptquartier des Ordens, wo seine Freunde Ron und Hermine und sein Pate Sirius sind.

 Zurück in Hogwarts wird das Leben erst richtig turbulent. Die neue Lehrerin in „Verteidigung gegen die dunklen Künste“, Prof. Dolores Umbridge, ist ein „Wachhund“ des Ministeriums und wird bald darauf von Fudge  zur Großinquisitorin ernannt. Sie führt bei allen Lehrern Unterrichtsinspektionen durch und ist oftmals nicht sehr zufrieden. Ständig erteilt sie Strafen und besonders auf die Gryffindors hat sie es abgesehen. Sie erteilt Harry, Fred und George sogar lebenslanges Quidditchverbot!
Da sie in Verteidigung gegen die dunklen Künste nur noch Theorie machen und nichts mehr lernen, überreden Ron und Hermine Harry, sie und noch ein „paar“ andere zu unterrichten. Die „paar“ entpuppen sich als fünfundzwanzig und zusammen gründen sie „Dumbledores Armee“.
Immer weniger Leute glauben Harry und Dumbledore, lieber glauben sie das, was im „Tagespropheten“ steht, der inzwischen wöchentlich kleine Gemeinheiten über Harry schreibt und Dumbledore als „senil“ bezeichnet. Also gibt Harry ein Interview im „Klitterer“, in dem er erzählt, was am Ende des Trimagischen Turniers (als Du-weißt-schon-wer zurückkam) wirklich passiert ist. Umbridge, die inzwischen Schulleiterin geworden ist, verbietet den Besitz des „Klitterers“, aber am Ende des Tages hat jeder Schüler das Interview gelesen und plötzlich glauben auch wieder mehr an Harry. Als Umbridge auch noch Dumbledore wegschickt, halten Fred und George es nicht mehr aus und verlassen die Schule. Allerdings lassen sie ein paar Überraschungen für die Schulleiterin zurück. So verwandeln sie z. B. einen Teil der Schule in einen großen Sumpf und lassen Feuerwerkskörper durch Hogwarts fliegen. Umbridge hat alle Hände voll zu tun um das Chaos zu beseitigen. Die anderen Lehrer sind ihr da auch keine große Hilfe, da sie genauso gegen Umbridge sind wie der Rest der Schule.

Während die meisten Umbridge als ihr größtes Problem bezeichnen, hat Harry Visionen, in denen er sieht, was der dunkle Lord gerade tut. Als er dann auch noch sieht, wie Arthur Weasley angegriffen wird, und es auch wirklich passiert, soll Harry „Oklumentik“-Unterricht bekommen. Um seinen Geist vor Du-weißt-schon-wem zu verschließen. Das Problem dabei ist, nur Snape gibt den Unterricht und nicht Dumbledore, der sich immer mehr von Harry distanziert. Snape hört allerdings auf, Harry Unterricht zu geben, als dieser etwas in seinen Gedanken sieht, das er nicht sehen dürfte.

Harry hat wieder eine Vision, in der er den scheinbar toten Sirius im Ministerium sieht, wie er etwas beschützt, das der dunkle Lord haben will. Also macht er sich mit seinen Freunden aus „Dumbledores Armee“ auf, um Sirius zu retten. Dort werden sie schon von Todessern erwartet, denn die Vision war nicht echt und wurde von Du-weißt-schon-wem geschickt um Harry in eine Falle zu locken. Die Freunde schlagen sich besser als die Todesser gedacht haben und es gelingt ihnen mehrere Todesser kampfunfähig zu zaubern. Kurz darauf kommt ihnen der Orden zu Hilfe, und Harrys Vision wird wahr. Dann erscheint auch noch der dunkle Lord im Ministerium und wird von Dumbledore angegriffen. Er und eine Todesserin können entkommen. Die anderen Todesser, darunter auch Lucius Malfoy, werden von dem nun endlich zur Besinnung gebrachten Fudge nach Askaban geschickt. Nun da endlich alle daran glauben, dass Du-weißt-schon-wer zurück ist, werden Maßnahmen eingeleitet um den Kampf gegen ihn aufzunehmen.


Man könnte meinen, dass man Harry Potter 3 und 4 nicht übertreffen kann, aber hier ist der Beweis. Rowling schreibt nach wie vor Bücher, die einen packen, aber auch zum Lachen bringen können. Besonders die Gefühle von Harry kommen in diesem Buch gut raus. Seine enge Bindung zu Sirius, seinen Hass auf Voldemort und seine Wut auf die, die ihm nicht helfen mit diesem Hass umzugehen (besonders Dumbledore), was er durch mehrere Wutausbrüche auch sehr gut zum Ausdruck bringt. Und dann gibt es da ja auch noch die Liebe und seinen ersten Kuss! In jedem Fall ein sehr gut gelungenes Buch und wir können nur auf Band sechs warten, um sagen zu können: Es gibt auch Bessere!



Diese Buchbesprechung stammt von Lilly, 12 aus Wien (Februar 2004)